Als Denunziant für die BSA eine hohe Prämie kassieren – ein moralisches Dilemma?

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Schritt für Schritt Anleitung:

  1. Informieren ob im eigenen Unternehmen illegale Software genutzt wird
  2. Die BSA mittels der kostenlosen Hotline kontaktieren und einen Hinweis geben
  3. Warten bis der Gerichtsprozess in Gange ist und von der BSA gewonnen wurde
  4. Dank seines Tipps eine Prämie in Höhe von 10% des Streitwerts bekommen
  5. Seinen Job verlieren und eventuell vom Unternehmen angezeigt werden

Illegale und moralisch fragwürdige Möglichkeiten Geld zu verdienen, stehen oftmals sehr nah beieinander. Jedoch muss das keineswegs immer der Fall sein. In einigen Fällen sind es auch komplett legale Verdienstmöglichkeiten, die moralisch mehr als nur fragwürdig sind. Eines der besten Beispiele dafür ist der Branchenverband BSA (Business Software Alliance). Dieser wirbt, unter anderem durch Facebook-Werbung, für eine Prämie Unternehmen zu denunzieren. Was es damit genau auf sich hat, was verdient werden kann und wieso wir Ihnen von dieser Einnahmequelle definitiv abraten, erfahren Sie alles in unserem Artikel.

Wie Sie mit der Business Software Alliance Geld verdienen können und was gezahlt wird

Das Verdienstmodell der BSA, wenn man dieses überhaupt als solches bezeichnen kann, ist ausgesprochen simpel. Bezahlt wird nämlich jeder, der in Deutschland Unternehmen verrät, die unlizenzierte Software benutzen. Also gewissermaßen eine von vielen Maßnahmen gegen Softwarepiraterie. Die BSA geht nämlich davon aus, dass jedes vierte Software-Programme in Deutschland unlizenziert genutzt wird. Eine Bezahlung für die Denunziation erhält man allerdings nur dann, wenn der Hinweis für die BSA oder ihre Mitgliedsfirmen zu einem erfolgreichen Urteil oder Vergleich geführt hat. In diesem Fall gibt es für den Tippgeber maximal 10% des Streitwerts. Die höchste Summe, die pro Tipp eingenommen werden kann, ist allerdings auf 10000 Euro beschränkt. So oder so klingt das Angebot natürlich verlockend.

 

Darum raten wir Ihnen von einer Zusammenarbeit mit der BSA ab

Softwarepiraterie ist ein heikles Thema, dass aus dem Grund so stark geahndet wird, da auf diese Weise wirtschaftliche Schäden entstehen. Daher versucht die BSA auch um jeden Preis Menschen zu gewinnen, die Unternehmen für den Gebrauch von illegaler Software denunzieren. Dafür wird sogar auf Werbespots zurückgegriffen. Bei dem hier aufgezeigten Werbespot, kann man sehen, wie ein Chef seine Mitarbeiterin runtermacht. Dieser sagt, dass Überstunden einfach dazugehören, die Leistungen der Mitarbeiterin nicht gerade überzeugend waren und diese froh sein sollte, wenn sie ihren Job behalten darf. Daraufhin sagt die Mitarbeiterin zu sich selbst „Du aber auch“ und „Hier ist ja nicht mal die Software legal“. Anschließend ertönt aus dem Off eine Stimme: „Es gibt gute Gründe illegale Software zu melden“.

Doch was genau sind denn nun die Gründe? Im Werbespot werden diese nämlich nicht aufgeführt. Der einzige plausible Grund für eine Denunzierung scheint also Rache zu sein.  Jedoch ist es äußerst fragwürdig dafür zu werben. Schließlich wird Rache nicht grundlos als niedriger Beweggrund im Sinne des § 211 StGB angesehen. Illegal wäre ein Verpfeifen jetzt zwar nicht unbedingt, jedoch ist eine derartige Handlung moralisch äußerst fragwürdig. Selbst dann, wenn einem im Unternehmen Unrecht widerfährt. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass derartige Praktiken, in einem aufgeklärten Land wie Deutschland, nicht gerade gern gesehen werden. Dementsprechend fielen auch die Meinungen zu diesem Angebot der BSA weitgehend negativ aus. Die Firma wurde heftig kritisiert und unter anderem als neue Stasi bezeichnet. Ungerechtfertigt sind diese Vorwürfe nicht.

Derartiges Denunziantentum ist in Deutschland generell aus kulturellen und historischen Gründen nicht gerade angebracht. Von Zivilcourage, so wie die BSA das Verpfeifen darstellt, kann hier also schlecht die Rede sein. Zudem sollte man bedenken, dass man die Prämie ja auch nur dann erhält, wenn der Prozess gegen das Unternehmen auch tatsächlich gewonnen wird. Selbst dann, sollte die dafür entrichtete Belohnung es nicht wert sein. Schließlich muss man nicht nur davon ausgehen, dass man seinen Job verliert, sondern sieht sich gegebenenfalls in Zukunft selbst auf der Anklagebank. Das denunzierte Unternehmen kann nämlich gegebenenfalls Entschädigungen fordern. Vor allem dann, wenn entsprechende Szenarien vertraglich festgehalten wurden. In einem solchen Fall würde man im Endeffekt womöglich mehr Geld verlieren, als man durch die Prämie der BSA bekommen hätte. Von dem Gedanken, dass diese sich nach gewonnenem Prozess für einen einsetzt, sollte man sich lieber ganz schnell distanzieren.

 

 

Denunziation als Einnahmequelle – gibt es Alternativen zur BSA?

Theoretisch ist die BSA nicht die einzige Anlaufstelle, wo man für das Verpfeifen seiner Mitmenschen Geld verdienen kann. Gelegentlich setzt nämlich auch die Polizei Belohnungen für Hinweise aus, die zu der Ergreifung eines bestimmten Straftäters führen können. Auch hier stellt sich natürlich die Frage, ob das mit der eigenen Moral vereinbar ist. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass gegebenenfalls schwerwiegende Konsequenzen folgen können. Jedoch kommt es hier auch immer darauf an, um was für eine Art von Straftäter es sich handelt. Einen Cannabishändler zu denunzieren ist natürlich was komplett anderes, als wenn man beispielsweise einen gesuchten Kindermörder verpfeift. Auch jemand der im Supermarkt Babynahrung vergiftet, um durch Erpressungen Geld zu verdienen, hat es sich nicht verdient in Schutz genommen zu werden. Dabei handelt es sich allerdings um Ausnahmen. In den meisten Fällen sollte Denunziation jedoch nicht mit den eigenen Moralvorstellungen vereinbar sein.

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